Gutes Klima im Darm
Nur ein funktionierendes Darm-Immunsystem bewahrt den Körper vor Krankheitserregern. Es erzeugt Immunzellen, die diese Erreger abwehren und unschädlich machen. Dabei helfen nützliche Darmbakterien. Sie verdrängen einerseits krank machende Bakterien, indem sie ihnen Raum und Nahrung entziehen. Zugleich trainieren sie das Darm-Immunsystem: Unerwünschte Eindringlinge werden abgewehrt, auf harmlose Substanzen wird aber nicht überreagiert, was etwa bei allergischen Reaktionen der Fall ist. Die Entwicklung des Darm-Immunsystems beginnt bereits mit der Geburt durch Besiedlung des Verdauungstrakts mit natürlichen Darmbakterien.
Was eine gestörte Darmflora bewirkt
Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht, leidet auch das Immunsystem. So weiß die Wissenschaft heute, dass etwa Kinder mit Lebensmittelallergien einen höheren Anteil an schädlichen Mikroorganismen im Darm beherbergen. Eine am Institute of Environmental Medicine in Stockholm durchgeführte Studie belegt, dass diese Kinder zu wenig "gute" Lactobacillen und Bifidobakterien im Verdauungstrakt haben. Derzeit wird erforscht, welche Wechselwirkungen zwischen Immunsystem und Darmflora genau die Entwicklung von Allergien verursachen. Weniger Überreaktionen des Immunsystems bei Heuschnupfen dank probiotischer Milchdrinks zeigte etwa eine Studie am Institute of Food Research in Norwich.
Mit Probiotika die natürliche Balance wiederherstellen
Als wirksame Gegenspieler schädlicher Darmbakterien gelten die sogenannten probiotischen Bakterien, wie sie etwa speziell hergestellte probiotische Getränke enthalten. "Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, dass der Darm mehr ist als ein Verdauungsorgan, sondern auch unser wichtigstes Immunorgan", weiß Anke Erdt. Sie berät als Ernährungswissenschaftlerin bei der Yakult Gesundheitsberatung Verbraucher.
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